Die Kraft unserer Gedanken und Überzeugungen

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Jeder Mensch hat durch die Kraft seiner Gedanken und Überzeugungen die Möglichkeit, sein Leben gesünder und positiver zu gestalten – aber die wenigsten wissen, wie man sie für sich nutzt. Bei den meisten Erwachsenen steht das Gedankenkarussell niemals still und läuft praktisch auf Autopilot. Wie viele dieser Gedanken sind aufbauend und inspirierend, wie viele destruktiv und pessimistisch? Kaum jemand weiß das so genau. Dabei hat die Antwort weitreichende Auswirkungen auf unsere Lebensumstände, das eigene Wohlbefinden und die Gesundheit.


Gedanken beeinflussen unsere äußere Realität: Unser Denken steht in enger Wechselbeziehung zu unserem Fühlen, Erleben und Handeln und hat Einfluss auf unser gesamtes Leben. Von besonderer Bedeutung sind die Gedanken über uns selbst, die sich zu Glaubenssätzen verfestigt haben. Das sind tief verankerte Überzeugungen, die sich durch unsere Erfahrungen, Erziehung oder gesellschaftliche Prägung im Unterbewusstsein festgesetzt haben und von dort aus wie ein persönlicher Filter der Realität wirken. Was wir uns zutrauen oder erreichen können, wo wir unsere Stärken und Schwächen sehen – das wird wesentlich von unseren Glaubenssätzen beeinflusst. Das Problem: Nicht immer entsprechen sie der Realität. Viele Menschen nehmen eine kritische, abwertende oder perfektionistische innere Stimme wahr. In der Psychologie wird dieser Persönlichkeitsanteil „innerer Kritiker“ genannt.

„Das hat doch keinen Sinn!“, „Ich bin nicht gut genug!“, „Ich musst perfekt sein!“ – so machen wir uns klein, begrenzen uns, rauben uns den Mut und sabotieren uns selbst. “Ich habe schon ganz Anderes geschafft!”, “Davon geht die Welt nicht unter”! – so schaffen wir die gedankliche Basis für Wachstum und Selbstentfaltung. Unsere Körperhaltung, unsere Sprache, unser gesamtes Wesen wird unsere jeweilige Überzeugung zum Ausdruck bringen und mit einiger Wahrscheinlichkeit das unserem Denken entsprechende Ergebnis liefern. „Ob du denkst, du kannst es oder du kannst es nicht: Du wirst auf jeden Fall recht behalten.“, so hat Henry Ford das Prinzip zusammengefasst.

Gedanken wirken nach innen

Ein neuer Zweig der Medizin, die Psychoneuroimmunologie, hat erstmals nachgewiesen, dass unsere Gedanken und die damit zusammenhängenden Emotionen die Funktionsweisen des Gehirns, des Hormonsystems und des Immunsystems beeinflussen. Chemische Botenstoffe, die Neuropeptide, die von Gedanken und Gefühlen ausgelöst und freigesetzt werden, steuern Vorgänge und Prozesse im gesamten Körper. Beispiel Stress: Schon ein einziger Gedanke, z.B. „Das ist unmöglich zu schaffen!“, kann im Körper einen Cocktail von Stresshormonen aktivieren, der die Herzfrequenz verändert, die Atmung flacher werden lässt, das Blut übersäuert und den Stoffwechsel beeinflusst – und zwar unabhängig davon, ob die Situation tatsächlich so aussichtslos ist. Was in die eine Richtung wirkt, wirkt auch in die andere: Positive, aufbauende Gedanken senken das Stresslevel, stärken das Immunsystem und unterstützen die Selbstheilungskräfte.

Die Gedanken sind frei?!

Das Positiv- oder Negativ-Programm im Denken, Fühlen und Handeln startet bei den meisten Menschen automatisch und lässt sich nicht einfach unterbrechen. Es wirkt wie eine Brille, durch die wir die Welt wahrnehmen: haben wir die rosarote auf, fokussieren wir verstärkt auf das Gute, Positive, Schöne. Haben wir die schwarze erwischt, sehen wir davon nicht allzu viel. Viele Menschen sehen regelmäßig schwarz, versinken in dunklen Gedankenwolken, fühlen sich gefangen in destruktiven Denkmustern und haben es im Grübeln zur Perfektion gebracht. Das alles läuft mehr oder weniger auf Autopilot. Der Schlüssel, um ihn abzuschalten, heißt Bewusstheit. Wer aus negativen Gedankenspiralen ausbrechen und den Fokus wieder auf seine Stärken legen will, statt um Schwächen und Fehler zu kreisen, muss sich seiner Denkmuster bewusst werden.

Nein zu Destruktivität und Resignation – Ja zum Leben

Sich selbst, seinen Gedanken und Gefühlen Aufmerksamkeit zu schenken, ist dafür der erste Schritt. Alles, was ich wahrnehme, macht mich reicher. Leid, Ärger oder Traurigkeit nicht spüren zu wollen, heißt, durch die schwarze Brille rosa sehen zu wollen und funktioniert nicht. Besser: Den Mut zu haben, genau hinzusehen und mich dann für ein Umdenken, eine neue Sichtweise zu entscheiden. Methoden der Lebensgestaltung wie das Positive Denken, die Achtsamkeitsmeditation, positive Affirmationen, autogenes Training oder vergleichbare Techniken können uns helfen, unsere Gedanken immer wieder konstruktiv auszurichten und für unser Wohlergehen und unseren Wunschzustand zu nutzen.